Kleines Baugebiet in der Stadtmitte HSt. 13.03. 2010
Zitat aus der Heilbronner Stimme:
"Das sind objektiv die besten Bauplätze, die wir in Güglingen schaffen können: zentrumsnah und in der Nähe der Schulen," urteilte dagegen FUW-Stadtrat Dr. Martin Haiges. Aber auch er bedauerte, dass es "leider nicht mehr viele sind".
Mit Freude in die Konzeptlosigkeit, so geht Stadtentwicklung!!
15 Bauplätze gegen aktuell 17(!) schnell im Netz gefundene Immobilien, die zum Kauf in Güglingen stehen.
Objektiv die besten? Direkt neben einem bestehenden Tiefbauunternehmen, gegenüber einem "attraktiven" Festgelände mit garantierter Beschallung und in einer ideenlosen Erschließung.
Herzlichen Glückwunsch beim Erwerb!!
Da gibt es in Güglingen bessere Möglichkeiten, z.B. Kippelberg Nord oder Herrenäcker-Baumpfad oder.... wenn man an kinderfreundliches Wohnen denkt. Kindergärten liegen dann z.T. deutlich günstiger! Für Hintere Wiesen bedürfte es eines Konzeptwandels!! Die Definition von Qualitätsstandards bei gleichzeitiger Strukturerhaltung wäre dringend geboten (s. Artikel im Blog)
Frank Naffin (NL)bringt es auf den Punkt: "Rest einer Planung".Und das in einem potentiellen, jetzt eher ehemaligen Filetstück Güglingens.
Rückblende:
Früher gibt es nicht mehr, aber früher gab es Denker, die malten bevor ein Abrißbagger kam. Sie malten Ideen auf Bierdeckel (Architekt Heinz Rall). Pfarrer (Werner Marquart) und Bürgermeister (Manfred Volk) ließen sich inspirieren. Und dann gab es den Bürgermeister und die Räte, die den Abrissbagger stoppten. Auch damals war es fast zu spät
Das ist heute vorbei... irgendwann ist die Kreativität gestorben...und/oder sie gilt nichts mehr, was viel schlimmer ist.
Ende...
Er (Naffin, NL) glaubt auch nicht, dass auf dieser Fläche Angebote für junge Familien gemacht weden können. (HSt. 13.03.2010)
Und er stimmte dagegen, leider nicht seine gesamte Fraktion!
Stadtrat Naffin hat recht, denn die Argumentation für junge Familien ist der größte Bluff. Mit diesem Bluff wird von Bürgermeister und FUW bei allen Baugebietsausweisungen Güglingens argumentiert.
Wie ist das mit den Kosten für ein kleines Haus bis 150 Quadratmeter Wohnfläche? Eine grobe Abschätzung soll die Belastung des Haushaltsbudgets einer Familie deutlich machen.
Annahme:
Grundstückfläche 4 ar bei 170-200 €/Quadratmeter
Kosten: 68 000 € - 80 000 €/Quadratmeter
Neubau: Wohnfläche 150 Quadratmeter
Baukosten: ca. 260 000 € incl. Baunebenkosten
Sonstiges: 20 000 - 50 000 z.B. Küche, Beleuchtung, Außenanlagen, Unvorhergesehenes...
Gesamtkosten: 348 000 - 390 000 €
Eigenkapital: 100 000 € und Eigenleistung 20 000 € !!
Finanzierung: 228 000€ - 270 000 €
Zinssatz (effektiv): sehr günstiger Satz von 3,67% (10 Jahre Zinsbindung), Tilgung 1-2%
Pro Monat müssten dann zwischen knapp 900 € und knapp 1300 €, je nach Ausgangslage, finanziert werden. Es müssen gleichzeitig Rücklagen für Unvorhergesehenes im täglichen Leben gebildet werden können. Die Altersvorsorge muss bewältigt werden. Der Arbeitsplatz muss gesichert und der Verdienst nicht unerheblich sein, um die Kosten zu stemmen. Zusätzlich muss der Bauherr davon ausgehen, dass nach Aufhebung der Zinsbindung die Anschlussfinanzierung eher teurer wird...
Kostensenkungen könnte man durch die Verringerung der Wohnfläche in Richtung 100 Quadratmeter(!) erreichen. Auch dann wären noch knapp 200 000 € zu finanzieren!
Für junge Familien läuft das nur unter den günstigsten Bedingungen gut und das heißt, wenn Eltern unterstützen können, und wenn alle sonstigen Parameter stimmen.
Das heißt, dass Bauen eigentlich nur für gut situierte Menschen mit gesicherten hohen Einkommen und Eigenkapital möglich ist. Für diese Gruppe ist "Hintere Wiesen" in der vorliegenden Form uninteressant, denn für sie geht es um Infrastruktur, Güte des Wohngebiets, geeignete Verkehrsanbindung (fehlende Stadtbahn!!!) usw.. Und da haben dann andere Gemeinden und Städte die Nase vorn!!
Ohne Entwicklung unterscheidbarer städtischer Qualitätsmerkmale, ohne Mut zum Aufbruch in echte Zukunftsstrategien, wird das Aufblühen der Stadt Güglingen in den 80er/90er Jahren nur eine kurze Episode bleiben
Joachim Esenwein
"Das sind objektiv die besten Bauplätze, die wir in Güglingen schaffen können: zentrumsnah und in der Nähe der Schulen," urteilte dagegen FUW-Stadtrat Dr. Martin Haiges. Aber auch er bedauerte, dass es "leider nicht mehr viele sind".
Mit Freude in die Konzeptlosigkeit, so geht Stadtentwicklung!!
15 Bauplätze gegen aktuell 17(!) schnell im Netz gefundene Immobilien, die zum Kauf in Güglingen stehen.
Objektiv die besten? Direkt neben einem bestehenden Tiefbauunternehmen, gegenüber einem "attraktiven" Festgelände mit garantierter Beschallung und in einer ideenlosen Erschließung.
Herzlichen Glückwunsch beim Erwerb!!
Da gibt es in Güglingen bessere Möglichkeiten, z.B. Kippelberg Nord oder Herrenäcker-Baumpfad oder.... wenn man an kinderfreundliches Wohnen denkt. Kindergärten liegen dann z.T. deutlich günstiger! Für Hintere Wiesen bedürfte es eines Konzeptwandels!! Die Definition von Qualitätsstandards bei gleichzeitiger Strukturerhaltung wäre dringend geboten (s. Artikel im Blog)
Frank Naffin (NL)bringt es auf den Punkt: "Rest einer Planung".Und das in einem potentiellen, jetzt eher ehemaligen Filetstück Güglingens.
Rückblende:
Früher gibt es nicht mehr, aber früher gab es Denker, die malten bevor ein Abrißbagger kam. Sie malten Ideen auf Bierdeckel (Architekt Heinz Rall). Pfarrer (Werner Marquart) und Bürgermeister (Manfred Volk) ließen sich inspirieren. Und dann gab es den Bürgermeister und die Räte, die den Abrissbagger stoppten. Auch damals war es fast zu spät
Das ist heute vorbei... irgendwann ist die Kreativität gestorben...und/oder sie gilt nichts mehr, was viel schlimmer ist.
Ende...
Er (Naffin, NL) glaubt auch nicht, dass auf dieser Fläche Angebote für junge Familien gemacht weden können. (HSt. 13.03.2010)
Und er stimmte dagegen, leider nicht seine gesamte Fraktion!
Stadtrat Naffin hat recht, denn die Argumentation für junge Familien ist der größte Bluff. Mit diesem Bluff wird von Bürgermeister und FUW bei allen Baugebietsausweisungen Güglingens argumentiert.
Wie ist das mit den Kosten für ein kleines Haus bis 150 Quadratmeter Wohnfläche? Eine grobe Abschätzung soll die Belastung des Haushaltsbudgets einer Familie deutlich machen.
Annahme:
Grundstückfläche 4 ar bei 170-200 €/Quadratmeter
Kosten: 68 000 € - 80 000 €/Quadratmeter
Neubau: Wohnfläche 150 Quadratmeter
Baukosten: ca. 260 000 € incl. Baunebenkosten
Sonstiges: 20 000 - 50 000 z.B. Küche, Beleuchtung, Außenanlagen, Unvorhergesehenes...
Gesamtkosten: 348 000 - 390 000 €
Eigenkapital: 100 000 € und Eigenleistung 20 000 € !!
Finanzierung: 228 000€ - 270 000 €
Zinssatz (effektiv): sehr günstiger Satz von 3,67% (10 Jahre Zinsbindung), Tilgung 1-2%
Pro Monat müssten dann zwischen knapp 900 € und knapp 1300 €, je nach Ausgangslage, finanziert werden. Es müssen gleichzeitig Rücklagen für Unvorhergesehenes im täglichen Leben gebildet werden können. Die Altersvorsorge muss bewältigt werden. Der Arbeitsplatz muss gesichert und der Verdienst nicht unerheblich sein, um die Kosten zu stemmen. Zusätzlich muss der Bauherr davon ausgehen, dass nach Aufhebung der Zinsbindung die Anschlussfinanzierung eher teurer wird...
Kostensenkungen könnte man durch die Verringerung der Wohnfläche in Richtung 100 Quadratmeter(!) erreichen. Auch dann wären noch knapp 200 000 € zu finanzieren!
Für junge Familien läuft das nur unter den günstigsten Bedingungen gut und das heißt, wenn Eltern unterstützen können, und wenn alle sonstigen Parameter stimmen.
Das heißt, dass Bauen eigentlich nur für gut situierte Menschen mit gesicherten hohen Einkommen und Eigenkapital möglich ist. Für diese Gruppe ist "Hintere Wiesen" in der vorliegenden Form uninteressant, denn für sie geht es um Infrastruktur, Güte des Wohngebiets, geeignete Verkehrsanbindung (fehlende Stadtbahn!!!) usw.. Und da haben dann andere Gemeinden und Städte die Nase vorn!!
Ohne Entwicklung unterscheidbarer städtischer Qualitätsmerkmale, ohne Mut zum Aufbruch in echte Zukunftsstrategien, wird das Aufblühen der Stadt Güglingen in den 80er/90er Jahren nur eine kurze Episode bleiben
Joachim Esenwein
Bürger-Union - 13. Mär, 13:46
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