Lokaltour in Güglingen mit dem Chefredakteur der Heilbronner Stimme, eine Nachlese
Leider wie beim Elternabend, von den Betroffenen war niemand da!! http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/sonstige;art16305,2249314

(Quelle:www.lueneburg.de)
Integrationsarbeit ist eine Herkulesaufgabe bei der dicke Bretter gebohrt werden müssen,das wurde schnell klar. Neben schweren Vorwürfen zu pöbelnden türkischen Jugendlichen, die durch Ruhestörungen auffallen und in ihrer Wortwahl jeden Respekt vermissen lassen, neben Vorwürfen, die auf ein Zweifeln an deren Integrationswilligkeit aufkommen lassen, wurden immer wieder auch Beispiele für gelingende Integrationsarbeit genannt, die Mut machen.
Dass es einen Mangel an Integrationsbemühungen der Stadt gebe wies BM Dieterich zurück. Er verwies auf die seit den 80er Jahren existierende Sprachförderung in den Kindergärten, auf die Sozialarbeit und die integrierende Aufgabe des Jugendhauses.
Immer wieder wurde aber das auffällige Verhalten und die zunehmende Gewaltbereitschaft der türkischen Jugendlichen betont und auch der Bürgermeister wiederholte die unglückliche Formulierung die Marktstraße sei "abends und nachts in türkischer Hand".
Das Veranstalten von Autostraßenrennen wurde von einem anwesenden Bürger heftig beklagt und er formulierte zudem die fehlende Bereitschaft der Polizei, Strafanzeigen zu verfolgen mit der sinngemäßen Aussage von Polizisten, dass für Türken andere Gesetze gälten.
Bürgermeister Dieterich bemängelte die geringe Straßenpräsenz der Polizei, trotz des bestehenden örtlichen Polizeipostens, der mit vier Mann besetzt sei.
Der Blick wurde aber auch nach vorne gewandt. Stadtrat Joachim Esenwein forderte die Sprachlosigkeit zwischen den Erwachsenen zu überwinden ein Ausländerbeirat könnte, aus allen Gesellschaftsschichten besetzt, den Dialog zwischen den Kulturen ermöglichen. Vor mehr als 40 Jahren seien die ersten muslimischen "Gastarbeiter" nach Deutschland gezogen und man könne sich selbst testen mit wie vielen man heute einen guten Kontakt ode gar ein freundschaftliches Verhältnis habe.
Auch sei es bezeichnend, dass erst nach einer Messerattacke das Thema neu diskutiert werde. Seine These: Wir haben nur eine Chance und die heißt miteinander ins Gespräch zu kommen und auch die Fehlverhalten direkt anzusprechen. Nicht allein über die Jugendlichen, vor allem auch über die Eltern und eine aufmerksame türkische Gemeinschaft können mittelfristig und langfristig Erfolge erzielt werden.
Eine klare Sprache zu formulieren, das war auch das Motto von Stadtrat Friedrich Kühne, der die mangelnde Bereitschaft der türkischen Mitbürger kritisierte.
Das angesprochene Verhalten der Jugendlichen sei keine Auffälligkeit, die alleine türkische Jugendliche beträfen, auch das war eine Stimme an diesem Abend. Perspektivlosigkeit und fehlende Orientierung lassen sich häufig als Ursachen erkennen.
Lesen Sie hierzu aus einer Studie der Konrad-Adenauer - Stiftung:In einer neuen Studie der Konrad-Adenauer - Stiftung wird auf das Leben der hier geborenen Jugendlichen der dritten oder vierten Generation hingewiesen, die zwischen zwei Welten leben, die eine tiefe Kluft zwischen den Werten aufwiesen. Damit werden die Kinder und Jugendlichen meist auch alleine gelassen. Es lässt sich leicht erkennen, dass damit eine große Anzahl überfordert ist. Die Frankfurter Rundschau (28.09.2011, Seite 22) schreibt hierzu:"Nach seiner Schätzung (Ahmet Toprak, Dortmunder Erziehungswisssenschaftler) wird mindestens jeder dritte Jugendliche mit türkischen und arabischen Wurzeln in einem "schwierigen Milieu" groß, in dem soziale Benachteiligung und kulturelle Tradition eine unglückliche Melange bilden.
Was in der Schule gelten müsse, das kann auch im Umgang zwischen den unterschiedlichen Nationalitäten gelten und eine Hilfe in unserem Falle sein: " "Aus Konkurrenz muss Kooperation zwischen Eltern und Schule werden" fordert El-Mafaalani. Mit interkultureller Kompetenz, Engagement und Interesse an den Jugendlichen sei schon viel gewonnen. Toprak macht sich für eine "konfrontative Pädagogik" stark: dem Jugendlichen mit seinem Fehlverhalten konfrontieren - und ihm trotzdem das Gefühl der Wertschätzung geben. " Vor allem an letzterem hapert es zu oft"" (ebda)Die Aussagen zu Wertschätzung und "konfrontativer Pädagogik" lassen sich im Verhältnis eins zu eins auf sozial auffällige, risikobereite und gewalttätige Jugendliche aller Nationalitäten, also auch der deutschen, übertragen.
Hier sehen Sie den aktuellen Bericht von Redakteur Thomas Dorn in der Heilbronner Stimme:
http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/neckar-zaber/sonstige;art1910,2252413
Nach einer langen sachlichen und in Teilen auch kontroversen Diskussion stellte der Chefredakteur Uwe Ralf Heer nochmals die Frage, wie denn eine gelingende Integrationsarbeit in Güglingen aussehen könne und ob sich der Bürgermeister einen größeren Runden Tisch vorstellen könnte.
Dieser sah hierin durchaus Möglichkeiten, er wies aber auch nochmals darauf hin, dass er bis heute auf Ansprechpartner warte. Gleichzeitig kündigte er weitere Gespräche im Oktober an.
Stadtrat Esenwein sah im Gespräch über eine runden Tisch hinaus Möglichkeiten in gemeinsamen Festen, bei denen internationale Gerichte neues Flair bringen könnten und der Focus weniger auf den alkoholischen Getränken läge.
Auch sah er, im Gegensatz zu anderen Wortmeldungen, Handlungsmöglichkeiten beim Einsatz mehrsprachiger Kräfte in Jugendarbeit und Verwaltung um Sprachhemmnisse zu überwinden.
Mit der Mehrsprachigkeit steigt auchder Druck auf die Offenheit von Sprache, da sie nicht mehr "geheim" verwendet werden kann.
Hier befände man sich auf einer Linie mit der Absicht der neuen Landesregierung Chancen durch aktive Integrationspolitik wahrzunehmen und auch positive Vorbilder zu generieren
http://www.integrationsministerium-bw.de/servlet/PB/menu/1268954/index.html?ROOT=1268673
Dass man in Gesprächen hinzulernen kann, wurde an dem Abend deutlich. In keinem Fall kann die Gesellschaft 16 - 20% der Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft einfach durch das Raster fallen lassen, weil sie Bildungsinstitutionen ohne Kompetenzzuwachs durchlaufen haben.
Eine "lost generation" kann sich Deutschland nicht erlauben, auch deshalb lohnt es sich den Dialog zu verstetigen.Bleiben Sie entspannt, über ihre Kommentare würden wir uns weiterhin freuen. Genießen Sie das Spätsommerwetter.

(Quelle:www.lueneburg.de)
Integrationsarbeit ist eine Herkulesaufgabe bei der dicke Bretter gebohrt werden müssen,das wurde schnell klar. Neben schweren Vorwürfen zu pöbelnden türkischen Jugendlichen, die durch Ruhestörungen auffallen und in ihrer Wortwahl jeden Respekt vermissen lassen, neben Vorwürfen, die auf ein Zweifeln an deren Integrationswilligkeit aufkommen lassen, wurden immer wieder auch Beispiele für gelingende Integrationsarbeit genannt, die Mut machen.
Dass es einen Mangel an Integrationsbemühungen der Stadt gebe wies BM Dieterich zurück. Er verwies auf die seit den 80er Jahren existierende Sprachförderung in den Kindergärten, auf die Sozialarbeit und die integrierende Aufgabe des Jugendhauses.
Immer wieder wurde aber das auffällige Verhalten und die zunehmende Gewaltbereitschaft der türkischen Jugendlichen betont und auch der Bürgermeister wiederholte die unglückliche Formulierung die Marktstraße sei "abends und nachts in türkischer Hand".
Das Veranstalten von Autostraßenrennen wurde von einem anwesenden Bürger heftig beklagt und er formulierte zudem die fehlende Bereitschaft der Polizei, Strafanzeigen zu verfolgen mit der sinngemäßen Aussage von Polizisten, dass für Türken andere Gesetze gälten.
Bürgermeister Dieterich bemängelte die geringe Straßenpräsenz der Polizei, trotz des bestehenden örtlichen Polizeipostens, der mit vier Mann besetzt sei.
Der Blick wurde aber auch nach vorne gewandt. Stadtrat Joachim Esenwein forderte die Sprachlosigkeit zwischen den Erwachsenen zu überwinden ein Ausländerbeirat könnte, aus allen Gesellschaftsschichten besetzt, den Dialog zwischen den Kulturen ermöglichen. Vor mehr als 40 Jahren seien die ersten muslimischen "Gastarbeiter" nach Deutschland gezogen und man könne sich selbst testen mit wie vielen man heute einen guten Kontakt ode gar ein freundschaftliches Verhältnis habe.
Auch sei es bezeichnend, dass erst nach einer Messerattacke das Thema neu diskutiert werde. Seine These: Wir haben nur eine Chance und die heißt miteinander ins Gespräch zu kommen und auch die Fehlverhalten direkt anzusprechen. Nicht allein über die Jugendlichen, vor allem auch über die Eltern und eine aufmerksame türkische Gemeinschaft können mittelfristig und langfristig Erfolge erzielt werden.
Eine klare Sprache zu formulieren, das war auch das Motto von Stadtrat Friedrich Kühne, der die mangelnde Bereitschaft der türkischen Mitbürger kritisierte.
Das angesprochene Verhalten der Jugendlichen sei keine Auffälligkeit, die alleine türkische Jugendliche beträfen, auch das war eine Stimme an diesem Abend. Perspektivlosigkeit und fehlende Orientierung lassen sich häufig als Ursachen erkennen.
Lesen Sie hierzu aus einer Studie der Konrad-Adenauer - Stiftung:In einer neuen Studie der Konrad-Adenauer - Stiftung wird auf das Leben der hier geborenen Jugendlichen der dritten oder vierten Generation hingewiesen, die zwischen zwei Welten leben, die eine tiefe Kluft zwischen den Werten aufwiesen. Damit werden die Kinder und Jugendlichen meist auch alleine gelassen. Es lässt sich leicht erkennen, dass damit eine große Anzahl überfordert ist. Die Frankfurter Rundschau (28.09.2011, Seite 22) schreibt hierzu:"Nach seiner Schätzung (Ahmet Toprak, Dortmunder Erziehungswisssenschaftler) wird mindestens jeder dritte Jugendliche mit türkischen und arabischen Wurzeln in einem "schwierigen Milieu" groß, in dem soziale Benachteiligung und kulturelle Tradition eine unglückliche Melange bilden.
Was in der Schule gelten müsse, das kann auch im Umgang zwischen den unterschiedlichen Nationalitäten gelten und eine Hilfe in unserem Falle sein: " "Aus Konkurrenz muss Kooperation zwischen Eltern und Schule werden" fordert El-Mafaalani. Mit interkultureller Kompetenz, Engagement und Interesse an den Jugendlichen sei schon viel gewonnen. Toprak macht sich für eine "konfrontative Pädagogik" stark: dem Jugendlichen mit seinem Fehlverhalten konfrontieren - und ihm trotzdem das Gefühl der Wertschätzung geben. " Vor allem an letzterem hapert es zu oft"" (ebda)Die Aussagen zu Wertschätzung und "konfrontativer Pädagogik" lassen sich im Verhältnis eins zu eins auf sozial auffällige, risikobereite und gewalttätige Jugendliche aller Nationalitäten, also auch der deutschen, übertragen.
Hier sehen Sie den aktuellen Bericht von Redakteur Thomas Dorn in der Heilbronner Stimme:
http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/neckar-zaber/sonstige;art1910,2252413
Nach einer langen sachlichen und in Teilen auch kontroversen Diskussion stellte der Chefredakteur Uwe Ralf Heer nochmals die Frage, wie denn eine gelingende Integrationsarbeit in Güglingen aussehen könne und ob sich der Bürgermeister einen größeren Runden Tisch vorstellen könnte.
Dieser sah hierin durchaus Möglichkeiten, er wies aber auch nochmals darauf hin, dass er bis heute auf Ansprechpartner warte. Gleichzeitig kündigte er weitere Gespräche im Oktober an.
Stadtrat Esenwein sah im Gespräch über eine runden Tisch hinaus Möglichkeiten in gemeinsamen Festen, bei denen internationale Gerichte neues Flair bringen könnten und der Focus weniger auf den alkoholischen Getränken läge.
Auch sah er, im Gegensatz zu anderen Wortmeldungen, Handlungsmöglichkeiten beim Einsatz mehrsprachiger Kräfte in Jugendarbeit und Verwaltung um Sprachhemmnisse zu überwinden.
Mit der Mehrsprachigkeit steigt auchder Druck auf die Offenheit von Sprache, da sie nicht mehr "geheim" verwendet werden kann.
Hier befände man sich auf einer Linie mit der Absicht der neuen Landesregierung Chancen durch aktive Integrationspolitik wahrzunehmen und auch positive Vorbilder zu generieren
http://www.integrationsministerium-bw.de/servlet/PB/menu/1268954/index.html?ROOT=1268673
Dass man in Gesprächen hinzulernen kann, wurde an dem Abend deutlich. In keinem Fall kann die Gesellschaft 16 - 20% der Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft einfach durch das Raster fallen lassen, weil sie Bildungsinstitutionen ohne Kompetenzzuwachs durchlaufen haben.
Eine "lost generation" kann sich Deutschland nicht erlauben, auch deshalb lohnt es sich den Dialog zu verstetigen.Bleiben Sie entspannt, über ihre Kommentare würden wir uns weiterhin freuen. Genießen Sie das Spätsommerwetter.
Bürger-Union - 28. Sep, 15:29
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