Sonntag, 8. Februar 2015

Stadtentwicklungsplan- Beitrag für die Klausurtagung des Gemeinderats Güglingen

Nachhaltige Stadtentwicklung - Stadtentwicklungsplan
Vorbemerkungen zu einer Strategie der Stadtentwicklung – Vorlage zur Klausurtagung
„Die Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt , die am 24. Mai 2007 auf dem informellen Treffen der europäischen Städtebauminister verabschiedet wurde, unterstreicht die Bedeutung der Städte für die Entwicklung Europas. Sie empfiehlt eine Strategie der integrierten Stadtentwicklung, um knappe Ressourcen wirkungsvoll zu bündeln und der Ausgrenzung benachteiligter Stadtgebiete entgegenzuwirken. Mit der Toledo Declaration der EU-Städtebauminister vom 22. Juni 2010 wurde diese Strategie der integrierten Stadtentwicklung und –erneuerung bestätigt.“
http://www.staedtetag.de/imperia/md/content/dst/veroeffentlichungen/mat/mat_integrierte_stadtentwicklungsplanung_2013_web.pdf
Stadtentwicklung unter einer integrierten nachhaltigen Betrachtungsweise ist auch für Güglingen eine Notwendigkeit, die sich aus gemeinsamen, konkurrierenden und zuweilen partikulären Ansprüchen einer selbstbewussten Bürgerschaft ergibt. Diese Ansprüche und Erwartungen in die Zukunftsplanungen zu integrieren, sie mit den formulierten Aufgaben (Haushalte und Einzelzielplanungen) abzugleichen, ihre Potentiale zu nutzen und das Machbare zu diskutieren, zu planen und umzusetzen macht eine bürgerfreundliche und konstruktiv dienende Gemeinde aus.
Güglingen ist im letzten Jahrhundert als ökologische Modellstadt gestartet, hat aber nur Teile dieser Idee verwirklicht und das Ziel der Nachhaltigkeit immer nur inselartig entwickelt.
Sei es bei der Unterstützung solarer kommunaler Bürgerprojekte, der zeitweiligen finanziellen Unterstützung von Solarthermie und Zisternen, einem kurzfristigen Ackerrandstreifenprogramm, der Fortführung von Blockheizkraftwerkprojekten, die bereits in den 80ern gestartet wurden, einem Holzhackschnitzelwerk zur Versorgung des Wohngebiets Herrenäcker und dem Beiträgen zur Reduktion von CO2-Emissionen durch Untersuchung des energetischen Zustands öffentlicher und privater Gebäude. Die Sanierungsgebiete lieferten hierzu ebenfalls wichtige Beiträge…

Es fehlten aber immer der integrierende Blick auf das Mögliche und der Schritt hin zu einem Konzept, das mehr als den absolut nötigen Standard abbildete. Es fehlten immer wieder der lange Atem und die konsequente Fortentwicklung der Themen.
In einer UN-Kommission unter Leitung der früheren norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland definierte sich Nachhaltigkeit 1987 folgendermaßen:
„Den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“ Bei der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung („Erdgipfel“) in Rio de Janeiro 1992 verpflichtete sich Deutschland auch auf lokaler Ebene das Aktionsprogramm der Agenda 21 umzusetzen.
Dabei könnten die Stadtidee Güglingen - November 1996 und die Veröffentlichung "Lebenswertes Zabergäu" (Agenda Prozess) des Oberen Zabergäus als ein Standbein dieses Prozesses gesehen werden. Leider wurde die Agenda - über eine Bürgerbeteiligung im Gemeindeverband Oberes Zabergäu bearbeitet - "Lokale Agenda 21 - Oberes Zabergäu - Eine Landschaft plant ihre Zukunft" nie konkret aus der Schublade heraus in den Focus genommen. Auch sind beide Arbeiten der Bürgerschaft den heutigen Mitgliedern des Gemeinderates eher nicht oder fragmentarisch bekannt, dies gilt besonders für die Agenda Veröffentlichung. Für die Bestandsaufnahme können sie aber einen wesentlichen Baustein bilden. Auch könnten die Arbeiten der Bürgerinnen und Bürger im Nachhinein doch noch den Stellenwert erfahren, der ihnen gebührt.
„In Kapitel 28 der Agenda 21 wird die Teilnahme und Mitarbeit der Kommunalverwaltungen hervorgehoben. In Abschnitt 28.2 ist ein konkreter Zeitplan vorgegeben. Wichtigste Vorgabe ist, dass sich bis 1996 die Mehrzahl der Kommunalverwaltungen der einzelnen Länder gemeinsam mit ihren Bürgern einem Konsultationsprozess unterzogen hat und einen Konsens hinsichtlich einer "kommunalen Agenda 21" für die Gemeinschaft erzielt haben soll.“
http://www.agenda21-freiburg.de/agenda21/global/aalborg/charta-von-aalborg.html
Die nachhaltigen Stadtentwicklung, so wie wir sie verstehen, greift diese Zielsetzung auf, da die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Prozesse mit der der politischen Responsability verknüpft werden und zusammen mit den Ideen der Zukunftswerkstatt zu einem mittelfristigen Stadtentwicklungskonzept strukturiert und gestaltet werden können.
Besonderer Wert sollte dabei auf demografische Veränderungen und die Bewahrung und Stärkung eines intakten Kultur- und Lebensraumes gelegt werden. Folgende Aufgaben sind hiermit verbunden:
• Den aktuellen Stand der nachhaltigen Entwicklung in Güglingen zu erheben.
• Die Zukunftswerkstatt zu erweitern und Bürgerinnen und Bürger hinzugewinnen
• gemeinsam mit der Bürgerschaft individuelle lokale Ziele im Sinne der Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln.
• Bürgerprojekte, die sich hieraus ergeben, zu begleiten und finanziell zu unterstützen

Bei allen Entscheidungen ist ein Abwägungsprozess zu vollziehen, der ressourcensparendem und umweltgerechtem Handeln entspricht, der sozial- und umweltgerechte Mobilität anstrebt, die Beschaffung von Materialien und Stoffen auf Nachhaltigkeit prüft, die Vielfalt der Kulturen durch integrationsfördernde Maßnahmen stärkt, kulturelle Einrichtungen fortentwickelt, identitätsstiftend handelt, die Kommunikation unter und zwischen den Generationen positiv begleitet, den Wirtschaftsstandort und die an ihm Arbeitenden zukunftsfähig unterstützt und fördert, und damit einen wesentlichen Beitrag zu einer Stadt liefert, in der Bürgerinnen und Bürger aller Nationen friedfertig, gesund und sicher leben können.
Die Zusammenarbeit zwischen den Handelnden muss sich auf Augenhöhe vollziehen könne und bedarf einer respektvollen Partnerschaft, in der einzelne Verantwortlichkeiten möglich und definiert sind und in der die Entwicklungen evaluiert und fortgeschrieben werden. Aus der Leitlinie der nachhaltigen Entwicklung entstehen Ziele in einem konstruktiven bürgernahen,-gestalteten Prozess, möglicherweise auch konkurrierend.
Die zunächst dann noch abzugleichenden und in bereits politisch formulierte Ziele zu integrierenden Ziele sollen hierarchisiert und mit Schwerpunkten versehen werden. Zusammenhänge und Teilziele müssen hieraus formuliert werden, die dann nach Prioritäten geordnet in Maßnahmen überführt werden können.
Die Maßnahmen und deren Umsetzungen sollen grundsätzlich visualisiert, dokumentiert und transparent für die Bürger dargestellt werden. Der Zugriff soll für jeden über die Homepage der Stadt ermöglicht werden.

Die Bürger-Union wird ihre Vorstellungen zur nachhaltigen Stadtentwicklungsplanung in die Klausurtagung einbringen, dies wurde am 16. Februar gegenseitig abgestimmt.

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